Ja, hallo zu unserer neuen Serie 5 Minuten Lehre von der Studierendertretung. Ich freue mich, dass ich jetzt mit

Dr. Michael Schockmeier hier reden darf von der Naturwissenschaftlichen Fakultät, vom Lehrstuhl für

Entwicklungsbiologie. Ja, Herr Schockmeier, vielleicht gleich am Anfang die Frage. Wir wollen ja hier besonders

digital der letzten zwei Semester ins Auge nehmen. Welche Lehrveranstaltungen haben Sie denn da gehalten und wie haben Sie die konzeptionalisiert?

Ich habe verschiedene Lehrveranstaltungen gehalten, weil ich in verschiedenen Fachbereichen unterwegs bin,

also Lehramt Biologie für die Gymnasiallehrer, für die Nicht-Vertieften, das ist allgemeine

Biologie, Humanbiologie, aber auch Zoologie und Entwicklungsbiologie für die Bachelor-Biologie.

Und das Konzept war eigentlich bei allen eine Mischung aus, ich sage jetzt mal,

asynchron und unsynchron Veranstaltungen zu haben, die die Studierenden also nicht allein

zu lassen mit mit DASEN Modul, klickt euch durch und werdet glücklich, sondern das immer eben eng

zu betreuen mit mit Sprechstunden, mit vor allem auch mit Tutorien. Also das war so der

Ausgangspunkt für alle Veranstaltungen. Uns wurde auch eben gemeldet, dass sie da auch online im Stutton aktiv waren und Module bereitgestellt haben.

Was haben sie denn da bereitgestellt?

Also es waren im Prinzip prinzipiell zwei verschiedene Sachen, zum Hauptteil eben von mir vorher aufgezeichnete Vorlesungen,

das heißt die Vorlesungen, die sonst im Hörsaal stattgefunden hätten, habe ich aufgezeichnet hier im Büro,

habe sie dann in kleinere Stücke quasi zerlegt und dann auf Stutton hochgeladen, aber immer garniert mit

Wiederholungsfragen zu diesem Stück, also mal zehn Minuten Vorlesung und dann gab es halt Fragen zur Rekapitulation,

dann gab es Informationen zur Vertiefung, dann vielleicht noch mal ein externes Video oder eben

noch noch andere Informationen, so dass das Ganze eben irgendwie ein bisschen abgerundet wird und nicht nur dann eine 90 Minuten Vorlesung läuft.

Und das Zweite, was wir eben auch machen mussten, waren Übungen, also in der Biologie werden ja Laborübungen normalerweise durchgeführt,

die mussten jetzt verschieben, ist klar, und das lief auch ähnlich, dass man eben über Videos, Fragen, zusätzlichen Informationen

da immer wieder mit dem Wissen arbeitet, also Wissen vermitteln und das dann aktiv anwenden, das waren so die Hauptdinge.

Und wie war jetzt der zeitliche Aufwand für eine Vorlesung? Wie war der zeitliche Aufwand, vor allem auch im Vergleich zu präsentionärer Vorhaben?

Ja, der Aufwand ist natürlich relativ hoch. Ich habe angefangen mit den ersten Veranstaltungen schon im Sommer,

also schon letztes Jahr im März, bin dann hingegangen und habe mir die ganz genau angeschaut, habe drin rumgeschnitten,

habe äußere Versprecher irgendwie bearbeitet und habe mir irgendwann gedacht, naja, wenn ich in der Vorlesung stehe,

dann rede ich auch im Prinzip einfach frei vor mich her und bin dazu übergegangen, einfach One Pass, das aufzunehmen.

Hab gesagt, ich nehme es auf, so wie es ist und bearbeite das nicht groß, stelle es dann online, garnier es, wie gesagt.

Und so vom Feedback des Studierenden war es auch so, dass die auch das durchaus mal fehlerhafte oder das verhaspeln

oder sich mal wiederholen, dass die das gut eigentlich aufgenommen haben. Klar, der Aufwand ist riesig.

Können Sie jetzt in Stunden sagen, ungefähr für eine?

Na ja, so eine 90-Minuten-Vorlesung ist dann natürlich nicht in 90 Minuten aufgenommen, weil man das schon in mehreren Teilen macht.

Da ist man dann eben auch schon mal zwei, drei Stunden beschäftigt. Dann ist das Nachbearbeiten und der Hauptpunkt sind sich eben dann Fragen auszudenken,

die nicht darauf basieren, dass man nur multiple choice macht, sondern dass die eben wirklich Sinn machen.

Ja, und so kann man dann mit einer Vorlesung also auch schon mal einen Tag oder zwei oder drei verbringen,

je nachdem, ob man eine gute Idee hat für so eine Veranstaltung.

Ich meine, die kann man ja auch in den zukünftigen Jahren nochmal wieder hernehmen, das heißt eventuell ein einmaliger Aufwand, oder?

Ja und nein, also natürlich lebt die Vorlesung davon, dass sie aktualisiert wird.

B, leben wir davon, dass wir auch natürlich sozusagen das Feedback der Studierenden direkt in der Vorlesung bekommen.

Also das ist eine ganz andere Situation. In den Raum zu spüren, hängt man jetzt die Studierenden ab, ist man vielleicht langweilig, ist man zu schnell.

Man sieht fragende Gesichter, kann direkt darauf reagieren. Das ist schon eine andere Situation.

Aber klar, es bietet sich an, einen Teil davon zu benutzen, gerade wenn es Einschränkungen im Zeitplan gibt.

Und was man aber machen muss, man muss es eben eng mit synchronen Veranstaltungen verknüpfen,

das heißt entweder Tutorien oder Seminaren oder Übungen an der Uni oder sonst eben auch über Zoom.

Also für die eine Veranstaltung, wo ich die meisten Videos aufgenommen habe, hatten wir mindestens zwei Termine die Woche,

wo wir nochmal über Fragen gesprochen haben, aber eben auch über alles, was sonst so anfällt.

Das waren Studierende im ersten Semester und die hatten es natürlich besonders schwer dieses Jahr, das ist auch ganz klar.

Was haben Sie denn für Wünsche an den Studierenden, gerade wenn wir jetzt im Gedeck auf das Sommersemester sind, ist ja auch wieder eine komplette Digitalstation.

Also es sind zwei Sachen. Erstens Kamera an.

Also das fällt auf, dass je älter die Studierenden werden, also im höheren Semester, bleibt die Kamera einfach zu oft aus.